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Trauma-Awareness und Psychoedukation

Trauma-Awareness und Psychoedukation

Wissen schützt vor Belastung – Informationen über mögliche Traumafolgen und Möglichkeiten Symptome zu bewältigen – Hilfreiches im Umgang mit geflüchteten Studentinnen und Studenten

Dr. Marion Koll-Krüsmann

 

 


Einführung

„Wir hatten eine Besprechung mit unseren internationalen Studenten. Jemandem ist mit lautem Knall die Mineralwasserflasche umgefallen und ein Student mit Fluchthintergrund ist aufgesprungen und hat sich zitternd unter den Tisch geworfen und dort versteckt. Danach war er wie apathisch und ziemlich verstört“ berichtet eine Teilnehmerin der iDA Schulung zum Thema Trauma-Awareness im Rahmen des Sonderprogrammes „Beratung von Studienbewerber_Innen mit Fluchthintergrund“.

„Kann das so was gewesen sein, wie ein Flashback oder diese Dissoziation, von der sie gesprochen haben? Und was hilft denn in so einem Moment?“ Waren weitere Fragen der Teilnehmerin, die nach der Schulung anmerkte, dass Sie sich nun viel sicherer im Umgang mit dem Thema und den Studenten, die sie betreut, fühle.

Ein Wissen über die Symptome einer Traumafolgestörung und den Möglichkeiten diese zu reduzieren hilft im Umgang mit den Folgen extremer Ereignisse in zweierlei Richtung. Zum Einenden direkt betroffenen Studenten und Studentinnen denn das erlernte Wissen kann an sie weiter vermittelt werden und so zur Symptomreduktion führen. Hilfreich und unterstützend ist es für die Betroffenen auch wenn das Umfeld versteht warum sie ungewöhnlich, unverständlich, stark belastet reagieren, oder auch andere Menschen mit ihren Reaktionen und Verhaltensweisen belasten.  Weiß man, wie Symptome reduziert werden, kann dies unter Umständen auch den Betroffenen bei der Bewältigung der Reaktionen gezielter helfen. Zum Anderenwerden aber auch diejenigen gestärkt, die mit traumatisierten Menschen umgehen – diese beraten, unterstützen, betreuen, behandeln, oder als Einsatzkräfte unmittelbar am Ort des Ereignisses retten und versorgen. Wissen schützt vor Belastung, so zeigt es ein Forschungsergebnis in einer Studie mit Einsatzkräften der Feuerwehr. In der Untersuchung der Münchner Arbeitsgruppe (Krüsmann, 2012) zeigt die Auswertung von N = 1016 Fragebögen von Teilnehmern aus 30 Wehren, 15 in Psychotraumatologie geschulten und 15 ungeschulten Kontrollwehren, dass die Belastung bei den Einsatzkräften, die durch Schulungen präventiv Wissen erworben hatten, im Durchschnitt um 17 % sinkt (p = .027, das Ergebnis wird auf dem 5 % Niveau signifikant, RMSEA = .038)

Wissen im Kontext von Traumafolgestörungen heißt einerseits, zu verstehen, wie sich traumatische Erfahrungen auswirken können und andererseits, Kenntnisse über Skills zur Bewältigung der Symptome erworben zu haben.

Überträgt man dieses Ergebnis auf die Arbeit mit zum Teil schwer traumatisierten Geflüchteten, so ist die Annahme berechtigt, dass dieser Beitrag nicht nur im Umgang mit betroffenen Studentinnen und Studenten unterstützen kann, sondern auch der Psychohygiene, dem Selbstschutz und der Selbstfürsorge der Mitarbeiter von Universitäten und Hochschulen dient.

Was genau ist ein Trauma im Unterschied zu starkem Stress?

 

 

Ein Trauma zu erleben, bedeutet immer, dass im Moment des Ereignisses keine Bewältigungsmöglichkeiten wahrgenommen werden und ein Ereignis die Betroffenen quasi überrollt und Hilflosigkeit und Ohnmacht auslöst. Ein Trauma ist ein Ereignis, das:

  • meist plötzlich und unerwartet auftritt
  • für sich selbst oder andere als lebensgefährlich oder tödlich wahrgenommen wird
  • die Bewältigungsmöglichkeiten eines Menschen überschreitet
  • Hilflosigkeit, Angst und Entsetzen jegliches gezieltes Eingreifen lähmen kann
  • zu automatisierten und von Gefühlen abgespalteten Verhalten führen kann

Es kommt zu einer massiven Alarmreaktion, die im Gehirn im Seepferdchen und Mandelkern ausgelöst wird. Menschen können dann:

  • wie im Schock und ohne Schmerzwahrnehmung sein
  • zur „Salzsäule“ erstarren oder
  • planlos im Kreis laufen
  • und die Informationen, die in der Hirnrinde gespeichert sind, nicht mehr abrufen

Klinisch psychologisch bezeichnet man dieses „Auseinanderfallen“ als Dissoziation, ein Zustand in dem Wahrnehmungs- und Gedächtnisinhalte, welche normalerweise assoziiert sind, gespaltet werden.Anders als bei starken Stressreaktionen, bei denen wir unglaublich schnell zwischen Denken und Fühlen, bzw. Wahrnehmen und Handeln hin und her schalten können, mit Angriff oder Flucht (fight or flight) reagieren und die Abstimmungsprozesse im Gehirn optimal verlaufen (Krystal et al. 1995), ist dies bei Trauma nicht mehr möglich. Bei Trauma werden stattdessen oft die Wahrnehmung, gezieltes planvolles Verstehen und Verhalten blockiert. Das Gehirn ist dissoziiert.

Wir Menschen können nicht gleichzeitig denken und fühlen, aber unglaublich schnell zwischen Mandelkern und Cortex assoziativ hin und her schalten. Im Zustand der Traumatisierung wird dieses hin und her Schalten blockiert. Der Mensch, der einen Banküberfall miterlebt und eine Pistole am Kopf hat, weiß den Tresorcode nicht mehr, die Mutter, die ihr Kind leblos in der Wiege findet, kann keinen Notruf absetzten, weil die Nummer nicht erinnert wird.

Manche Menschen können auch so dissoziieren, dass sie das Gefühl abschalten und quasi nur noch wie Roboter in der Hirnrinde funktionieren. Diese Personen haben insgesamt eine bessere Prognose, sicher auch weil die Themen Schuld und Versagen weniger in den Vordergrund treten, als bei den Menschen, die damit leben müssen, in der Situation nicht mehr funktioniert zu haben.

Es sind, wie gesagt, spezifische Vorgänge im Gehirn, die die dissoziativen Symptome (freeze or fragement) auslösen. Gesteuert werden diese Prozesse von einer Struktur, die Seepferdchen genannt wird (Kapfhammer et al. 2001).  Das Seepferdchen kann Alarmreaktionen, Dissoziation und Angst auslösen, aber auch, wenn wieder Sicherheit wahrgenommen wird, diese Reaktionen wieder umkehren und die Alarmreaktion abkühlen. Bei ca. 70% der Betroffenen passiert das nach einem Trauma in den ersten 48 Stunden und zwar genauso plötzlich, wie es aufgetreten ist, eben dann wenn massive Sicherheitshinweise wahrgenommen werden.

Es kann aber auch eine erhöhte Grunderregung bestehen bleiben, das Seepferdchen ist durch das Trauma verändert, der Mensch läuft praktisch auf Hochtouren und ist in ständiger Alarmbereitschaft. Diese Veränderung ist ein somatischer Prozess, der durch bildgebende Verfahren belegt werden könnte. Diese Information ist oft sehr unterstützend. Betroffene Menschen empfinden es als extrem verunsichernd, dass sie sich nicht wie vor den Ereignis „zusammen reißen“ und beruhigen können. Es kann auch in den Tagen, Wochen und Monaten nach einem traumatischen Ereignis immer wieder dazu kommen, dass Menschen in dissoziative Zustände fallen.

 

Welche andauernden Symptome können sich nach einer traumatischen Erfahrung entwickeln?

 

Neben der Dissoziation gibt es eine Reihe von unmittelbaren körperlichen Reaktionen, die durch die Angst, die Aktivierung, die Überlastung, das Hyperventilieren (veränderte Atmung) ausgelöst werden können. Diese Reaktionen können in der Folge zum Symptom der ständigen vegetativen Übererregung führen (Hyperarausal), das erste Hauptsymptom der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTB).

Diese permanente vegetative Übererregung erklärt eine Reihe von  beobachtbarem Erleben und Verhalten. Hier sind Schreckhaftigkeit, Unruhe, Zittern, Überwachsamkeit und eine erhöhte Grundanspannung zu nennen. Die oftmals beschriebenen Schlafstörungen sind für die Betroffenen genauso qualvoll, wie extreme Konzentrationsschwierigkeiten, die die berufliche oder schulische Leistungsfähigkeit vermindern. Hyperarousal verunsichert die Betroffenen stark. Die meisten Symptome der Übererregung sind reversibel und können heilen, gerade die Schreckhaftigkeit aber ist eine der Verletzung der Hirnstrukturen geschuldete Reaktion, die oft nach einem Abklingen aller anderen Symptome bestehen bleiben kann.

Zudem kann es auch zum Auftreten von Panikattacken kommen. Diese werden immer ausgelöst durch ein zu tiefes oder zu schnelles Atmen (Hyperventilation) und einem Realitätsverlust, der durch die ansteigende Angst ausgelöst wird. Jegliche Sicherheit geht verloren, viele Betroffene glauben einen Herzanfall zu erleben oder ersticken zu müssen und rufen den Notarzt oder verlangen nach medizinischer Hilfe. Hyperventilation tritt auf, wenn zuviel Kohlendioxid abgeatmet wird.

Ein Trauma wird anders als normale oder auch sehr stressige Ereignisse gespeichert, es wird quasi ins Gedächtnis eingebrannt und in der Folge auch anders erinnert als gewohnt. Quälende Erinnerungen (Intrusionen) können schon in der ersten Nacht nach der Trauma aber auch noch Monate oder Jahre später zum ständigen, belastenden Begleiter werden.

Quälende Erinnerungen, das zweite Hauptsymptom, sind häufig nicht im »sprachlichen Gedächtnis« verankert. Sie werden als fragmentiertes Erinnern oder Wiedererleben von Inhalten oder Sequenzen der traumatischen Erfahrung beschrieben. Dies kann sowohl in Form von Geräuschen, Gerüchen oder Bildern, aber auch in Form von Gedankenfetzen, vor dem inneren Auge ablaufenden Filmen oder im Extremfall als »flashback« auftreten. Bei einem flashback erlebt man sich, als sei man in der traumatisierenden Situation und kann dabei auch den Realitätsbezug verlieren und dissoziieren. Viele Betroffene durchleben die Ereignisse auch, oft über Jahre hinweg, in quälenden Alpträumen. Dazu kommen starke psychische und körperliche Stressreaktionen bei Konfrontation mit solchen Reizen, die an das traumatische Ereignis erinnern. Diese werden zum Teil gar nicht bewusst wahrgenommen. Menschen können durch unbewusst verlaufende Reaktionen auf Triggerreize, die meist entfernt einen Bezug zu der traumatischen Erfahrung haben, hoch belastet sein, ohne zu verstehen, was die Stressreaktionen, die im Extremen dissoziativen Charakter haben können, ausgelöst hat.

Das Erleben einer traumatischen Erfahrung, oder wie im Falle von geflüchteten Menschen häufig auch vielen traumatischen Erfahrungen in Folge, kann große Angst und Verunsicherung hinterlassen. Nichts im Leben ist mehr sicher, der Zufall entscheidet oft über Leben und Tod. Akut traumatisierte Menschen können alles Denkbare unternehmen, um sich wieder halbwegs sicher zu fühlen. Sie schlafen bei Licht, rollen einen Teppich vor die Schlafzimmertür, verlassen die Wohnung nur noch wenn es unabdingbar ist, gehen im Dunkeln nicht mehr auf die Strasse und vieles mehr. Und gleichzeitig wird alles vermieden, was an die traumatische Erfahrung erinnern könnte. Die nicht beeinflussbaren Intrusionen sind für viele schon Qual genug.

Vermeidungsverhalten, das dritte Hauptsymptom, bezieht sich auf das Vermeiden von inneren und äußeren Erinnerungsauslösern, also von traumabezogenen Gedanken und Gefühlen (z.B. Aufregung), aber auch generell auf die Vermeidung, über das Ereignis zu sprechen, die Vermeidung von Orten, Situationen und Tätigkeiten, die an die traumatische Erfahrung erinnern. Daneben kann es zu einer allgemeinen Abstumpfung, einem »In-sich-zurückziehen« (Numbing) kommen. Betroffene können das Interesse an Dingen verlieren, die ihnen früher Freude gemacht haben, und fühlen sich ihren Mitmenschen gegenüber entfremdet.

Einige dieser Symptome können in der Folge, meist ausgelöst durch spezifische, mit dem Trauma verknüpften Reize, sogenannte Trigger (wie z.B. das Umfallen der Wasserflasche), dann immer wieder auftreten und zu Reaktionen führen, die die Betroffenen selbst zusätzlich belasten, weil sie diese nicht verstehen und einordnen können. Dieses Verstehen und Einordnen können und darüber hinaus zu Wissen, welche Skills bei der Linderung oder Bewältigung der Symptome helfen, ist das wichtigste Ziel von Psychoedukation. Wenn die betroffenen Menschen nicht verstehen was mit ihnen passiert, warum sie so ungewohnte und unkontrollierbare Reaktionen haben, kann diese Verunsicherung und die damit verbundene Angst zu einem weiteren starken Stressor werden und zu einer massiven Verstärkung der Symptome führen.

Was sind Traumafolgestörungen?

 

Unter Traumafolgestörungen versteht man alle psychischen und körperlichen Erkrankungen, die in Folge einer Traumatisierung zum Einen durch die Schwere des Ereignisses selbst, zum Anderen durch eine Überforderung der persönlichen und sozialen Ressourcenuftreten können.

Ein Trauma ist definiert als ein extremes Erlebnis, das die Verarbeitungskapazitäten der Betroffenen übersteigt. Es können sich verschiedene Krankheiten entwickeln. Die häufigste Traumafolgestörung ist die Posttraumatische Belastungsstörung (PTB). Des weiteren können Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen auftreten. Hauptsymptome einer PTB sind das quälende Wiedererleben (Intrusionen), Vermeidung und gefühlsmäßige Betäubung (Numbing) und eine anhaltende körperliche und psychische Übererregung (Hyperarousal).

In vielen Kulturen werden psychische Belastungen durch Berichte von körperlichen Schwierigkeiten oder Schmerzen zum Ausdruck gebracht. Durch das erhöhte Arousal und dem gleichzeitigen wie betäubt sein (wie ein auf Hochtouren laufen und mit gezogener Handbremse fahren) kommt es oftmals zu körperlichem Stress und Erkrankungen. Psychosomatische Beschwerden finden sich bei Menschen mit Migrationshintergrund daher häufig, auch dann wenn es kulturell nicht erwünscht ist, über Probleme zu sprechen. Darum ist es wichtig, zu wissen, dass auch körperliche Beschwerden als Ausdruck einer Traumafolgestörung interpretiert werden können. Hier bitte immer darauf achten, die Gesundheitsstatur abzuklären.

 

Es ist grundsätzlich wichtig, zu wissen, dass ein Trauma nicht immer krank macht. Es kann bei guten Bedingungen häufig von Betroffenen verarbeitet werden und zudem auch zu posttraumatischem Wachstum und seelischer Reifung führen. Je rascher Betroffene Psychoedukation und weitere Unterstützung erhalten, desto günstiger ist die Prognose. Eine Traumafolgestörung kann aber auch noch nach Jahren therapeutisch gut aufgearbeitet werden.

 

Was unterstützt beim Umgang mit Symptomen?

 

In der Regel können die Symptome – befinden sich Menschen nach dem traumatischen Ereignis in Sicherheit – von Tag zu Tag besser werden. Dies allerdings unter Anderem nur dann, wenn keine zusätzlichen Stressoren hinzukommen und Betroffene in Sicherheit sind. Geflüchtete Menschen sind in den Herkunftsländern und ebenso auf der Flucht einer Vielzahl von potentiell traumatisierenden Erfahrungen ausgesetzt gewesen, und solange ihr Asylstatus ungeklärt ist, ist auch in den Aufnahmeländern nicht wirklich Sicherheit gegeben. Es kann davon ausgegangen werden, dass eine Reihe der geflüchteten Studenten und Studentinnen unter Traumafolgestörungen leiden, auch wenn dies nicht auf den ersten Blick sichtbar ist. Es wird davon ausgegangen, dass bis zu 40 % der Geflüchteten und Asylbewerber unter Traumafolgestörungen zu leiden haben (Özkan & Belz, 2007, Gäbel et al, 2006). Es ist immer sinnvoll, die Menschen bei denen anzunehmen ist, dass traumatische Erfahrungen gemacht worden sind, psychoedukativ zu beraten, um den Umgang mit Traumasymptomen zu erleichtern und um Skills an die Hand zu geben, die Symptome lindern können (Krüsmann & Karl, 2012)

Erklärungen im Rahmen der Psychoedukation

 

Die Informationen über mögliche Traumafolgen und den Möglichkeiten, diese zu bewältigen, stellen einen wichtigen Schutzfaktor dar und können das Gefühl von Kontroll- und Autonomieverlust verringern. Bevor dies allerdings mit direkt Betroffenen im Kontext einer Beratung versucht wird, muss immer erst im Kollegenkreis das Erklären und das Vorstellen der Skills  trainiert werden.

Wichtig ist: erwähnt werden soll das Ereignis möglichst nicht, oder nur am Rande. Wenn mit Beispielen gearbeitet wird, sollten Beispiele gewählt werden, die möglichst nichts mit Krieg und Flucht zu tun haben. Die Betroffenen sollen nicht nach ihren Erfahrungen gefragt werden, es ist nicht wichtig warum es Traumasymptome gibt, genauso wie es erstmal nicht wichtig ist, warum ich einen Wirbel angebrochen habe. Wichtig ist, dass verstanden wird, welche Symptome es gibt und was zu tun ist, damit es besser wird. Folgende Inhalte können im Rahmen der Psychoedukation vermittelt werden.

Beschreibung des Vorgangs der Traumatisierung:

Wichtig kann sein, dass die Betroffenen verstehen, wie Menschen in einer traumatischen Situation reagieren können, dass zum Trauma dazu gehört, dass man die Kontrolle verlieren kann und nicht mehr so handeln kann, wie man es sich  wünschen würde. Am besten ist es, dies schriftlich zu erklären (Kopf aufzeichnen, den Vorgang der Dissoziation erklären und normalisieren). So können die Betroffenen die Aufzeichnung mitnehmen, ihren Angehörigen zeigen, und sich nochmals vergegenwärtigen, was sie gehört haben, denn sicher wurde nicht alles gespeichert.

Beschreibung möglicher Symptome:

Die Normalisierung von Dissoziation, Angst und Übererregung, mit dem Hinweis verbunden, dass diese Symptome mit Skills gelindert werden können, steht hier im Vordergrund. Auch andere Symptome sollten beschrieben und erklärt werden. Wichtig ist immer der Blick auf den physiologischen Hintergrund. Auch wenn man die Veränderung im Kopf nicht sehen kann, ist sie so real wie eine körperliche Verletzung.

 

 

Was unterstützt grundsätzlich in der Lebensführung,wenn Traumasymptomatik vorliegt?

  • Um die Anspannung und das Hyperaousal zu reduzieren, sind sportliche Aktivität und Bewegung sehr wichtig. Hier bitte nicht in den Hochleistungsbereich gehen. So können z.B. sehr lange Dauerläufe, durch die man vor dem Trauma in einen sehr positiven Zustand geraten ist, intrusives Erleben auslösen. Yoga oder Kampf- und Fluchtsportarten, Ballspiele, Seilhüpfen – alles wo Koordination benötigt wird ist hilfreich.
  • Mehr Pausen als vor dem Ereignis einplanen. Dadurch kann die Konzentration besser aufrechterhalten werden
  • Gesunde Ernährung
  • Möglichst kein sozialer Rückzug,Ablenkung durch Freunde und Familie istunterstützend und hilfreich
  • Progressive Muskelentspannung erlernen

Was hilft im Umgang mit den Symptomen?

Sehr vereinfacht kann man erklären, dass es drei Möglichkeiten gibt, wie Menschen in Angst, Schrecken, Dissoziation oder Aggression fallen können. Die folgenden Techniken helfen grundsätzlich zur Regulierung von unerwünschten oder schädigenden Gefühlen. Diese drei Möglichkeiten sind:

  • Hyperventilation und damit verbundene Panik
  • Alarmreaktionen im Mandelkern durch Trigger ausgelöst. Diese können auch zu flashbacks und Dissoziation führen
  • Angstauslösende Erinnerungen und Vorstellungen, Intrusionen

Skills gegen Panik und Hyperventilation:

Hier ist das wichtigste, sich auf die Atmung zu konzentrieren um möglichst rasch das Blut wieder mit Kohlendioxid zu sättigen. Es gibt eine Reihe von Atemübungen um die Hyperventilation aufzuheben. Diese sind;

  • mit den Händen einen Trichter formen und in die Handtüte ein- und ausatmen
  • Zählen bei der Atmung, eins, zwei bei der Einatmung und eins, zwei, drei bei der Ausatmung
  • in einen Gefrierbeutel ein- und ausatmen

Skills gegen Alarmreaktionen, die durch Trigger ausgelöst werden:

Hier kann immer wieder auf die Darstellung des Kopfes verwiesen werden, um z.B. zu erläutern, dass durch Wahrnehmungsübungen oder „Denk und –Konzentrationsübungen dadurch Sicherheit hergestellt wird, dass das Gehirn sozusagen auf die Hirnrinde umschalten muss, denn wir können nicht gleichzeitig im Cortex und im Mandelkern „arbeiten“, und so der „Mandelkernzustand“ (Angst, Entsetzen, Gefühl von Leere)  ausgesetzt wird.

 

  • 5 Sinne – 5 Dinge Übung; 5 Dinge die ich sehe, höre, rieche, an der Körperoberfläche wahrnehme benennen (durch diesen Skill sollen Betroffene lernen, zu verhindern, in einen dissoziativen Zustand zu „rutschen“ oder sich selbst aus einer getriggerten Alarmreaktion u.U. mit Panik auszulenken)
  • Über-Kreuz-Übungen (aus Kinesiologie und EMDR) z.B. über Kreuz mit den Händen auf die Schulter klopfen, Finger überkreuzen, auf Schenkel tappen, Hände vorne über Kreuz zusammenlegen mit Ausatmung verbunden über Ellenbogen zum Körper und wieder nach vorne bewegen , die liegende Acht

Skills gegen verunsichernde Vorstellungen:

Eine verunsichernde Vorstellung ist erstmal nur eine Vorstellung, die Angst auslöst und zur Aktivierung einer Alarmreaktion führt. Wir brauchen nicht die Welt, um die Welt zu erfahren, stellt man sich z.B. vor, man wäscht eine Zitrone, schneidet sie entzwei und riecht an ihr, …fängt der Speichel an zu fließen.

Muss man sich an etwas Schreckliches erinnern, dann können Menschen auf diese verunsichernde Vorstellung mit Angst reagieren. Und stellt man sich eine total sichere Situation vor, oder versucht die verunsichernde Vorstellung zu verändern, größer oder kleiner werden zu lassen oder verschließt sie für den Moment in einem Tresor, dann kann es sein, dass das Seepferchen diese Sicherheit übernimmt und die Alarmreaktion nach unten kühlt. Dies ist die innere Logik von allen sogenannten Imaginationstechniken. Der verunsichernden Vorstellung wird eine versichernde Vorstellung gegenüber gestellt. Übt man dies regelmäßig und verknüpft die Vorstellung konkret mit all dem, was man in der Vorstellung wahrnimmt, können auch schwere Angst und Alarmreaktionen sowie dissoziatives Erleben reduziert werden. Viele dieser Skills werden von Luise Reddemann ausführlich beschrieben. Hier einige Beispiele:

  • Tresorübung (Kiste, Box, Tresor für visuelle Intrusionen, eine Kassette für auditive Intrusionen, ein Film für „es läuft immer wie ein Film an“)
  • Schubladentechnikàzwei mal pro Tag zu einer festgesetzten Zeit (z.B. 7 Uhr und 19 Uhr) 10 Minuten aufschreiben, was einen beschäftigt, welche Schwierigkeiten und welche Ressourcen man hat, den Zettel dann in eine Schublade legen und sich den Rest des Tages, wenn man gedanklich wieder an den Problemen „hängt“, sich innerlich  „Halt, Nein, Stopp – ich beschäftige mich zu meiner Zeit damit“ sagen

Wie kann man sich an die Skills erinnern,wenn es darauf ankommt?

Dazu ist es notwendig, sogenannte Ankerreize zu entwickeln. Alles was dabei hilft, dass ich mich in einer Angstreaktion daran erinnere, dass es eine Kiste mit Werkzeugen gegen die Angst, die Skills, gibt, kann einen Ankerreiz darstellen. Eine Keramikschildkröte, die eine Bankangestellte auf ihren Schreibentisch stellt und die sie daran erinnert, nicht in den Schalterraum zu eilen, wenn dort etwas scheppert, sondern eine Überkreuzübung zu machen, zum Beispiel die liegende Acht zu zeichnen.

Wacht jemand nachts in Panik auf, kann ein Plakat an der Wand vor dem Bett helfen, auf dem stehen könnte: „Denk an die Atmung! Nimm den Gefrierbeutel!“

Man kann mit jedem Betroffenen besprechen, in welchen Situation schwierige Zustände entstehen und dann gemeinsam überlegen, welcher Ankerreiz dabei helfen würde, nicht aus der Realität in die Traumaerinnerung zu kippen, sondern die momentan vorhandene Sicherheit wahrzunehmen und die Skills anzuwenden.

Wie wird ein Trauma verarbeitet?

Hier sollten die Betroffenen verstehen, dass belastete und erkrankte Menschen in den ersten Wochen unterschiedliche Bedürfnisse haben, Unterschiedliches benötigen, um das Geschehene zu überwinden. Jedem aber helfen Informationen über das, was jetzt und in Zukunft für ihr Leben in Deutschland von Bedeutung ist, je mehr Ressourcen man betroffenen Menschen zur Verfügung stellen, zukommen lassen kann, desto besser ist ihre Prognose (Calhoun & Tedeschi, 2006).

Wichtig kann auch sein, zu vermitteln, dass grundsätzlich die Auseinandersetzung mit dem Ereignis heilend ist. Dies kann in Form eines Gespräches, des Niederschreibens, des Nachdenkens, des Gebetes passieren. Hier gibt es interindividuelle und interkulturelle Unterschiede, die zu beachten sind. Auch die   Balance zwischen Abstand und Auseinandersetzung sollte hier thematisiert werden. Gerade aber wenn keine Sicherheit im Außen existiert, ist es hier wichtiger, Skills zum Umgang mit den Symptomen zu vermitteln und weniger auf den Aspekt der Auseinandersetzung einzugehen.

Was kann eine traumatische Erfahrung heilen?

 

Auch hier ist wieder ein kurzer Blick in unser Gehirn hilfreich. Wir haben unterschiedliche Gedächtnisspeicher, das diffuse oder implizite Gedächtnis, subcortikal im Mandelkern gesteuert und auch Verhaltensgedächtnis genannt und das episodische oder auch explizite Gedächtnis, das auch Wissensgedächtnis genannt wird. Seepferdchen und Hirnrind sind in diese Gedächtnisprozesse einbezogen. Implizite Erinnerungen sind nicht immer dem Bewusstsein unterworfen und sind daher oft nur sehr schwer zu steuern. .Bei Ängsten spielt die Amygdala eine bedeutende Rolle und viele traumatische Erfahrungen werden zunächst in diesen Hirnregionen gespeichert. Jedes Trauma, das im diffusen Gedächtnis gespeichert ist, löst eine Alarmreaktion aus, wenn man erinnert wird. Es ist, als ob es im Moment wieder stattfindet.

Heilung bedeutet, das Trauma zu integrieren, neue Wege zu finden, es in sein Welt- und Selbstbild einzufügen, dem Ganzen seinen persönlichen Sinn geben zu können, Lebensfreude und Lebensmut zurück zu erobern und den Schmerz, die Verzweiflung, die Angstzustände hinter sich zu lassen, einen Raum für die Trauer die mit der Erfahrung verbunden sein kann zu entwickeln, um wieder nach vorne schauen zu können.

 

 

Dies passiert, indem man sich mit der traumatischen Erfahrung auseinandersetzt, manche sagen auch sich konfrontiert. Durch die Auseinandersetzung mit dem Geschehen wird der Ort der Gedächtnisspeicherung verändert. Durch diese Auseinandersetzung werden große Teile der Erinnerung vom impliziten ins explizite Gedächtnis »verschoben«. Die Erinnerungen sind dann nicht mehr unkontrollierbar, es werden nicht mehr durch die niederschwelligen, oft nicht bewussten Reize von außen qualvolle Erinnerungsfetzen ausgelöst, das Ereignis kann dann weiter verarbeitet, bewältigt und integriert werden.

Nach einer traumatischen Erfahrung, die nicht den Tod von geliebten Menschen beinhaltet, kann bei einer optimalen Umgebungsbedingung (die Situation ist wieder sicher und strukturiert), viel sozialer Unterstützung und einer grundlegend gesunden Persönlichkeit das Trauma in wenigen Wochen verarbeitet werden. Und dies bedeutet eben, dass sich Betroffene mit dem Geschehen auseinander setzten, es aufschreiben, erzählen. Wut, Angst, Zorn, Verzweiflung zum Ausdruck bringen und immer wieder durchsprechen, was passiert ist und dadurch ruhiger werden, dem Geschehen eine Bedeutung geben, es Einordnen und hinter sich lassen können.

Dies ist aber nur möglich, wenn sich die Betroffenen in Sicherheit befinden und keine Symptome entwickelt haben. Treten Traumafolgestörungen auf, muss erstmal die Linderung der Symptome im Vordergrund stehen. Erstmal einfach dadurch, dass sich Betroffene schonen und ihrem Gehirn quasi die Zeit geben, zu heilen. Wichtig ist, dass die Betroffenen entsprechend beraten und hierüber informiert werden. Hier kann man sich das Ganze so vorstellen, wie wenn ein Band am Knie gerissen ist. Der Körper braucht sechs Wochen, um die Struktur zu heilen, erst dann kann mit der Krankengymnastik begonnen werden. Der nächste Schritt ist aber auch dann die Auseinandersetzung.

Bei schweren komplexen Traumatisierungen dauert die Phase der Stabilisierung entsprechend länger und wenn keine äußere Sicherheit gegeben ist, kann und soll solange an dem Umgang mit der Symptomatik gearbeitet werden, bis äußere Sicherheit (z.B. kein Täterkontakt) hergestellt werden kann. Für die Arbeit mit geflüchteten Studenten bedeutet dies in der Regel, dass eine Auseinandersetzung mit den traumatischen Erfahrungen im Heimatland und auf der Flucht nicht hilfreich sein kann. Häufig ist der Asylstatus nicht gesichert und selbst wenn, haben viele noch Angehörige, die in Kriegsgebieten leben oder auf der Flucht sind. Wirklich sicher ist die Welt der geflüchteten Menschen in den seltensten Fällen.

Was kann dies nun für die Arbeit mit geflüchteten Studenten und Studentinnen bedeuten?

 

Menschen, die mit traumatisierten Menschen arbeiten, können selbst sekundär traumatisiert werden. Werden Anzeichen beobachtet die in diese Richtung deuten, ist es wichtig, diese ernst zunehmen und entsprechende Hilfe aufzusuchen.

Auch dafür ist es wichtig, zu wissen, welche Angebote es jeweils in der Umgebung gibt. Das stärkt im Umgang mit traumatisierten Menschen. Weiß man wohin man diese zur Beratung und Therapie überweisen kann, ist man sicherer. Bei folgenden Institutionen können Therapeutinnen und Therapeuten, die mit traumatisierten Menschen arbeiten, erfragt werden:

  • DeGPT – Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie
  • Bundespsychotherapeutenkammer àPsychotherapeutensuchdienst
  • Psychotherapeutenverfahren der Unfallkassen (DGUV)
  • KV – Koordinationsstelle
  • Trauma-Ambulanzen der Universitäten
  • Spezielle Einrichtungen zur Behandlung von traumatisierten Geflüchteten (z.B. Refugio, Innenministerium, RGU, Migrationsbeauftragte)

 

Do´s & Don´ts in der Arbeit mit geflüchteten Menschen

 

Don`ts

  • Auch wenn es interessant ist und als höfliche Form des Interesses am Gegenüber verstanden wird: Fragen nach den Erfahrungen im Herkunftsland und auf der Flucht können bei den Menschen, die eine Traumafolgestörung haben, sehr ungünstige Auswirkungen haben und sollten daher zurückgenommen werden.
  • Alles was mit Meditation, Autogenem Training, zur Ruhe kommen, innere Mitte spüren, Phantasiereisen zu tun hat, ist für Menschen mit Traumafolgestörungen extrem schwierig auszuhalten. Sie können eben genau nicht zur Ruhe kommen. Bitte niemals anbieten!
  • Niemals versuchen, jemandem der sehr kognitiv und zielgerichtet funktioniert, aber seltsam gefühllos wirkt, ins Fühlen zu bringen.
  • Alles vermeiden, was Schuldgefühle verstärken oder auslösen könnte
  • Keine Versprechungen, die nicht gehalten werden können
  • Hektik vermeiden

Do´s

  • Struktur geben, Gespräche über das was gegenwärtig ist und für die Zukunft zu planen, ist sind günstiger, als gedanklich in die Vergangenheit zurückzugehen
  • Durch Buddy-Systeme können auch Studenten und Studentinnen mit Traumafolgestörungen gestärkt werden
  • Die Anregung von häufigen Pausen mit Bewegung erleichtert das Lernen
  • Zeigen Sie in der Beratung die liegende Acht als guten Skill gegen Prüfungsangst und für eine gute Konzentration
  • Gemeinsames Kochen und gemeinsames Essen, am besten das was es köstliches in den Heimatländern gibt
  • Gemeinsames Singen und Musizieren, auch wenn die Pause nur kurz ist
  • Ruhig und strukturiert vorgehen
  • Möglichst viel von dem was besprochen wird aufschreiben
  • Bleiben Sie selbst gelassen, schaffen Sie Netzwerke, tauschen Sie sich viel mit Kollegen aus und
  • Das sich immer wieder bewusst machen, dass es den Betroffen hier in der Regel sehr viel besser geht, als in anderen Situation in denen Geflüchtete leben müssen, kann helfen die eigene Grenze als Berater, Helfer, Unterstützer zu stärken, um nicht selbst über die eigenen Grenzen hinauszugehen
  • Achten Sie auf ihre eigene Psychohygiene


Literatur:

 

Gäbel, u., Ruf, M., Schauer, M., Odenwald, M., & neuner, f. (2006). Prävalenz der posttrauma- tischen Belastungsstörung (PTSD) und Möglichkeiten der Ermittlung in der Asylverfahrens- praxis. Zeitschrift für klinische Psychologie und Psychotherapie, 35 (1), 12-20.

Calhoun, L. G. , & Tedeschi, R. G. (Eds.) (2006) The handbook of posttraumatic growth: Research and practice. Mahwah, NJ: Lawrence Erlbaum Associates Publishers.

Krüsmann, M. (2012). Zur Prävention von berufsbedingter Traumatisierung. In: Gahleitner S.B. & Hahn, G. Übergänge gestalten – Lebenskrisen begleiten. Psychiatrie Verlag GmbH. Bonn

Krüsmann, M. & Karl, R. (2012). Empfehlungen zur sekundären Prävention. In: Butollo, W., Karl, R. & Krüsmann, M. : Sekundäre Prävention einsatzbedingter Belastungsreaktionen und – störungen. Hrsg v Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Forschung im Bevölkerungsschutz Bd 8, Bonn

Krystal, J.H., Bremner, D., Southwick, S.M., & Charney, D.S. (1998). The emerging neurobiological of dissoziation: Implications für treatment of posttraumatic stress disorder. In: J.D. Bremner & C.R. Marmar. (Eds.) Trauma, memory and dissociation. (312-363). Washington: American Psychiatric Press.

Kapfhammer, H.P.; Dobmeier, P.; Ehrentraut, H.B. & Rothenhäusler, H-B. (2001). Trauma und Dissoziation – eine neurobiologische Perspektive. Psychotherapie in Psychiatrie, Psychotherapeutischer Medizin und Klinischer Psychologie, Vol. 6, S. 114-129.

Özkan, I. & Belz, M. (2013). Traumazentrierte Psychotherapie im Rahmen des Göttinger Behand- lungskonzepts für Menschen mit Migrationshintergrund. In R. Feldmann, G. Seidler (Hrsg.), Traum(a) Migration. Aktuelle Konzepte zur Therapie traumatisierter Flüchtlinge und Folteropfer (S. 137-166). Gießen: Psychosozial-Verlag.


Über die Autorin:

 

Dr. Marion Koll-Krüsmann arbeitete 18 Jahre am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians Universität München im Schwerpunkt Psychotraumatologie. Sie baute dort die mittlerweile etablierte Traumaambulanz auf, arbeitete an der Entwicklung einer integrativen Traumatherapie mit und veränderte ihren Forschungsschwerpunkt über die Jahre hin zu der Frage, welche Konzepte im Kontext berufsbedingter Traumatisierung primärpräventiv wirksam sind. In dem Zusammenhang bildet sie z.B. in freier Tätigkeit seit 2003 kollegiale Soforthelfer nach Banküberfall aus. Seit 2015 ist sie, neben der Tätigkeit als Lehrbeauftragte an der LMU sowie der Hochschule München als Trainerin, Psychotherapeutin und Supervisorin tätig.

 

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Dr. Koll-Krüsmann, Psychosoziale Hilfe für Helfer

Psychosoziale Unterstützung für Helfer– zu Prävention von tätigkeitsbedingten Erkrankungen

Dr. phil. Dipl.-Psych. Marion Koll-Krüsmann

Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin und Lehrtherapeutin

Zusammenfassung:

Einsatzkräfte, aber auch medizinisches Personal und andere helfende Berufsgruppen, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, nach extremen tätigkeitsbezogenen Erfahrungen eine Traumafolgestörung auszubilden. Um Diesen zu begegnen, werden in der BRD flächendeckende präventive Maßnahmen zur primären, sekundären und tertiären Prävention angeboten. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, die wichtigsten Elemente der psychosozialen Unterstützung im Bereich der sekundären Traumatisierung zu skizzieren. Psychoedukation ist ein wichtiger und effektiver Baustein dieser Konzepte. Abschließend wird die Frage, warum Gespräche über extreme Einsätze überhaupt hilfreich sind, aufgegriffen.

Summary:

Emergency personnel, but also medical personnel and other assisting groups have a significantly increased risk of developing trauma disorder after extreme work-related experiences. In order to counter these, Germany offers extensive preventive measures for primary, secondary and tertiary prevention. The aim of this article is to outline the most important elements of psychosocial support for second victims. Psychoeducation is an important and effective component of these concepts. Finally, the most frequently formulated question, why conversations about critical incidents are helpful, is revisited.

 

 

 

 

 

Traumafolgestörungen im Einsatzwesen

Was bedeutet das, ein Trauma zu erleben? Zunächst einmal nur, dass ein Mensch in eine Erfahrung involviert ist, in der es in Bezug auf ihn selbst oder andere Menschen die er sieht oder kennt, um Leben und Tod geht. Relevant ist dabei die subjektive Einschätzung des Ausmaßes der Lebensbedrohung und nicht die faktische Bedrohung, die sich im Nachhinein präsentiert.

Ein Trauma zu erleben hat zunächst einmal keinen Krankheitswert an sich. Viele Menschen können nach einer gewissen Zeit der Erschütterung, annähernd so weiterleben als vor der traumatischen Erfahrung. Andere können sogar durch und über die schmerzhaften Anpassungsprozesse der Verarbeitung hinaus, positive Veränderungen ihrer Lebensgestaltung beschreiben. Tedeschi und Calhoun (1) sprechen hier von „posttraumatischem Wachstum“. Dieses beinhaltet eine erhöhte Wertschätzung des Lebens an sich, das intensivere Erleben von persönlichen Beziehungen, ein erhöhtes Bewusstsein für seine eigenen Stärken, die Entdeckung neuer Möglichkeiten im Leben sowie ein intensiviertes spirituelles Bewusstsein.

Nur etwa 30 Prozent der Betroffenen entwickeln in den, dem Trauma folgenden, Tagen und Wochen eine klinisch relevante Traumasymptomatik. Nur bei etwa 3 – 8% bleiben die Symptome über einen längeren Zeitpunkt bestehen. Bezogen auf Dauer, Schwere und Häufigkeit der traumatischen Erfahrung, gibt es sehr große Unterschiede bezüglich der Ausprägung der Traumasymptomatik. Wie verarbeiten nun Einsatzkräfte, die ja direkt und unmittelbar mit direkt Betroffenen zu tun haben, ihre Eindrücke?

Mitarbeiter in helfenden Berufen zählen zu einer Hochrisikogruppe hinsichtlich der Entwicklung psychischer Belastungen. Diese Problematik wird seit den 1990er Jahren beschrieben (2).Der in diesem Zusammenhang verwendete Begriff „sekundäre Traumatisierung“ verdeutlicht, dass die traumatische Erfahrung im Rahmen einer Tätigkeit entsteht, die durch Hilfemaßnahmen im Bereich der „primären Traumatisierung“ (direkt Betroffene, Angehörige, Zeugen) gekennzeichnet ist. Dass auch die Seele der Einsatzkräfte „brennen“ kann, bedeutet nicht, dass diese Personengruppe besonders anfällig wäre. Einsatzkräfte sind durchaus psychisch gesund und robust, aber durch die überdurchschnittlich häufige Konfrontation mit Ereignissen bei denen es um Leben und Tod geht, besteht trotz hoher Belastbarkeit die Gefahr einer psychischen Überlastung mit potentiellem Krankheitswert. Neuere Forschungsergebnisse aus dem Umfeld von Einsatzkräften der Feuerwehr unterstützen diese Ergebnisse und Hypothesen (3).

Was sind Traumafolgestörungen?

Unter Traumafolgestörungen versteht man alle psychischen und körperlichen Erkrankungen, die in Folge einer traumatischen Erfahrung auftreten können.

In den Stunden unmittelbar nach einer Traumatisierung spricht man von einer Akuten Belastungsreaktion (ABR). Dissoziatives Erleben (z.B. ein Erleben als ob man neben sich stehe oder keine Emotionen), Ängste, extrem belastende Gefühle und Gedanken stehen hier im Vordergrund. Bei vielen Betroffenen bildet sich die ABR im Lauf von 48 Stunden zurück.

In den ersten Wochen kann sich eine Akute Belastungsstörung (ABS) ausbilden. Belastende Erinnerungen verbunden mit intensivem körperlichen Stress, dissoziative Reaktionen wie Flashbacks, die Unfähigkeit positive Gefühle zu erlebe, starke Ängste verbunden mit Vermeidungs- und Sicherheitsverhalten, Erinnerungslücken sowie eine vegetative Übererregung (Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Wutausbrüche, Hypervigilanz, Konzentrationsschwierigkeiten, Schreckhaftigkeit) sind hier kennzeichnend.

Erst nach vier Wochen kann eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) diagnostiziert werden. Hauptsymptome einer PTBS sind das quälende Wiedererleben (Intrusionen), Vermeidung und gefühlsmäßige Betäubung (Numbing) sowie eine anhaltende körperliche und psychische Übererregung (Hyperarousal).

Es können sich aber als Folge einer Traumatisierung auch andere Störungsbilder entwickeln. Die häufigsten sind Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen sowie psychosomatische Beschwerden und eine Schwächung der Immunlage (4).

 

 

 

Prävention von Traumafolgestörungen im Einsatzwesen

Schon vor rund 40 Jahren wurden zur Prävention tätigkeitsbedingter Traumafolgestörungen in den USA die ersten Programme entwickelt, die zum Ziel hatten, die Folgen sekundärer Traumatisierung bei Einsatzkräften zu minimieren (5). In Deutschland wurde diese Programme viele Jahre mit den Begriffen Krisenintervention, Einsatznachsorge oder auch Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst beschrieben. Mittlerweile aber unter dem Begriff PSNV-E subsumiert; PSNV steht dabei für Psychosoziale Notfallversorgung, E für Einsatzkräfte. Peer Systeme (Peer aus dem Englischen für Kollege, Kollegin) sind Teil der PSNV-E.

Einsatzorganisationen konzentrierten sich in den frühen 90zigern nach traumatisierenden Einsätzen auf die Durchführung von einmaliger Gruppennachsorge. In der Folge wurden bald Studien publiziert, die darauf hinwiesen, dass dies nicht ausreichend sei (6). Der Fokus lag aber noch bis zur Jahrtausendwende auf dem sogenannten Debriefing nach Mitchell und Everly, einer einmaligen Gruppenintervention mit starker emotionaler Aktivierung. Forschungsergebnisse zeigten, dass diese Maßnahme allein nicht zielführend und für sich kritisch zu sehen ist (7). Betroffene Personen profitieren nach einem traumatischen Ereignis weniger von einem besonders gefühlsorientierten Gespräch, als von einem Austausch der Gedanken bezüglich des Ereignisses und der Vermittlung von gezielten Coping-Mechanismen und Psychoedukation (8). Mittlerweile hat sich, ausgehend von bundesweiten Forschungsprojekten (9,10), das Vorgehen in der PSNV-E in Deutschland dahingehend verändert. Maßnahmen der Primären Prävention (z.B. Schulungen in der Grundausbildung) und eine veränderte Form des Peer-Supports mit dem Fokus auf Einzelbegleitung und niederschwelliger, eher kognitiver Nachsorge kommen nun als effektive Maßnahmen flächendeckend zur Anwendung (8).

 

 

Kollegiale Unterstützungssysteme in Deutschland

Die PSNVB (Psychosoziale Notfallhilfe für die Bevölkerung) gehört in Deutschland mittlerweile zum Versorgungsstandard im präklinischen Bereich und ist weitestgehend flächendeckend implementiert (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe 2012). Nach der Gründung des bundesweit ersten Kriseninterventionsteams im Rettungsdienst (1994 beim Arbeiter-Samariter-Bund in München) wurden ähnliche Angebote vorangetrieben und inzwischen ist für die Allgemeinbevölkerung PSNV-B etabliert. Psychosoziale Versorgungsangebote in Kliniken wurden ebenfalls aus dieser Idee heraus entwickelt bzw. angepasst – vor allem die klinische Krisenintervention sowie die Klinikseelsorge. All diese Systeme und Interventionen werden aber immer nur für direkt Betroffene vorgehalten.

Die Bundesvereinigung Stressbearbeitung nach belastenden Einsätzen e.V. bietet seit 1996 gezielt Unterstützung für Einsatzkräfte an. Mittlerweile existieren für Einsatzkräfte der polizeilichen und nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr unter dem Stichwort PSNV-E, viele Angebote (11). Auch andere Berufsgruppen rücken nach und nach in den Fokus. So bietet zum Beispiel der gemeinnützige Verein zur kollegialen Unterstützung in der Akutmedizin, PSU-Akut e.V., seit einigen Jahren psychosoziale Unterstützung für das medizinische Personal in Kliniken an (4).

Warum sind nun ausführliche Gespräche über traumatogene Einsätze hilfreich?

Diese Frage wird, auch von Führungsverantwortlichen, häufig gestellt. Ist es nicht besser, zu versuchen die Eindrücke einfach zur Seite zu schieben? Diese Befürchtungen sind nicht selten, daher sollte sinnvolle Psychoedukation immer auch eine Erläuterung über den Sinn und die Auswirkungen einer Auseinandersetzung, die durchaus als schmerzhaft empfunden werden kann, beinhalten. Zur Beantwortung der Frage, warum die Auseinandersetzung mit einem traumatischen Ereignis hilft und ob Nachsorge sinnvoll ist, hilft es sich die unterschiedlichen Gedächtnisstrukturen zu verdeutlichen. Wichtig in diesem Kontext sind das explizite Gedächtnis, auch Wissensgedächtnis, oder episodisches Gedächtnis genannt, welches im Neocortex, und zu Teilen im Hypocampus lokalisiert ist, sowie das implizite Gedächtnis, auch Verhaltensgedächtnis, diffuses oder emotionales Gedächtnis genannt. Dieses ist in subcortikalen Regionen und zu Teilen auch in der Amygdala lokalisiert. Implizite Erinnerungen sind nicht immer dem Bewusstsein zugänglich und sind daher oft nur sehr schwer zu steuern. Bei Ängsten spielt die Amygdala eine bedeutende Rolle und auch traumatische Erfahrungen werden zunächst in diesen Hirnregionen gespeichert. Gut erklären kann man die Vorgänge bei potentiell traumatischen Einsätzen mit der Schrank-Kommoden Metapher.

Man kann sich das implizite Gedächtnis wie einen großen Schrank ohne Türen vorstellen. Während der traumatischen Erfahrung werden die Eindrücke ungeordnet in diesen Schrank verstaut. Allzu belastendes wird vorher vielleicht noch schnell in einer Plastiktüte zusammengeknüllt und zugeknotet. In dem Schrank ist es dunkel, vieles darin wird nicht erinnert (dissoziative Amnesie) oder vergessen (Verdrängung). Bei jenen Menschen, die nach einem Trauma erkranken, kommen immer wieder schreckliche Erinnerungsfetzen des Ereignisses unkontrollierbar in den Vordergrund, fallen aus dem Schrank ins Bewusstsein (Intrusionen).

Das explizite Gedächtnis hingegen kann man sich wie eine Kommode in einer Apotheke vorstellen. Sehr viele Schubladen und in den Schubladen viele kleine Kästchen in denen die Erinnerungen ordentlich sortiert abgelegt werden. Die Schubladen beziehen sich jeweils auf eine Thematik, die Kästchen auf ein spezifisches Ereignis. Dort abgespeichert wäre eine Erfahrung in der es um Leben und Tod ging immer noch traurig, oder tragisch, aber eine dort abgespeicherte Erfahrung ist inhaltlich und zeitlich strukturiert und geordnet. Ähnliche Erfahrungen lösen vielleicht ein Bedauern aus, aber kein Entsetzten. Erinnerungen die in dieser Kommode liegen können nicht mehr durch äußere Reize quälendes Entsetzen auslösen, das können nur Erinnerungen die noch in dem offenen Schrank liegen.

Fast jedes Trauma wird erst einmal implizit gespeichert, das ist sinnvoll. Durch unterstützende Gespräche nach einem traumatogenen Einsatz, können Einsatzkräfte Stück für Stück die belastenden Eindrücke des Einsatzes aus dem impliziten Gedächtnis hervorholen. Die Erfahrungen können durch- und verarbeitet werden, die Erinnerungen werden dann in explizite Strukturen abgelegt. Durch diese Auseinandersetzung werden große Teile der Erinnerung vom impliziten ins explizite Gedächtnis »verschoben«. Die Erinnerungen sind dann nicht mehr unkontrollierbar, werden nicht mehr durch niederschwellige, oft nicht bewussten äußere Reize getriggert und als quälende Intrusionen erinnert. Das Ereignis kann dann weiterverarbeitet, bewältigt und integriert werden. Warum ist dieses Wissen gerade für Einsatzkräfte besonders relevant? Nach normal belastenden Einsätzen, legen Einsatzkräfte in der Regel den Einsatz nach und nach in explizite Strukturen ab. Sie haben also im Laufe ihrer Dienstzeit gelernt, dass es nicht notwendig ist, sich innerlich ausführlich mit dem Einsatz zu beschäftigen. Das funktioniert bei normal stressigen Einsätzen und Erfahrungen, denn Einsatzkräfte haben meist einen kognitiv-aufgabenorientierten Copingstil. Nach traumatischen Einsätzen kann es sein, dass plötzlich alles anders ist, Einsatzkräfte entwickeln Traumasymptomatik und häufig fehlt das Wissen darüber was nun zu tun ist. Hier setzt psychosoziale Nachsorge an.

Im Rahmen der Nachsorge sollen also die einzelnen Puzzlestücke die in dem Schrank liegen aufgegriffen und besprochen, ggf. auch die begleitenden Gefühle zum Ausdruck gebracht werden. Eine emotionale Aktivierung muss aber nicht während der Nachsorge stattfinden, das ist manchmal zu früh, manchmal nicht der richtige Rahmen. Wichtiger ist es, dass zum einen wieder ein kohärentes Gesamtbild des Einsatzes entsteht und zum anderen ein Bewusstsein dafür geschaffen wird, dass es sinnvoll und notwendig ist, sich weiter mit dem traumatogenen Einsatz zu beschäftigen. Im Verlauf  ist es dann auch wichtig, die Gefühlen die während des Einsatzes einstanden und auch noch vorhanden sind zuzulassen und zum Ausdruck zu bringen. Denn in den Tagen und Wochen nach einer traumatischen Erfahrung, kann sich bei einer optimalen Verarbeitung, durch die Auseinandersetzung mit dem Geschehen, der Ort der Gedächtnisspeicherung verändern. Man kann die einzelnen Puzzlestücke die in dem Schrank vereinzelt, ungeordnet und verklumpt durcheinanderpurzeln zu einem Gesamtbild zusammensetzen und dieses geordnete Bild dann in der Kommode ablegen.

Die Verarbeitung des Einsatzes kann so durch Nachsorgegespräche im optimalen Fall vollzogen, zumindest aber begonnen werden. So wird ein Prozess initiiert, durch den das Trauma verarbeitet und integriert werden kann.

Literatur

1Tedeschi, R. G. & Calhoun, L. G. (1996). The Posttraumatic Growth Inventory: Measuring the positive legacy of trauma. Journal of traumatic stress, 9, 455-472.

2Hodgkinson, P. E. & Stewart. M. (Eds.). (1991). Coping with catastrophe. A handbook of disaster management. London: Routledge.

3Krüsmann, M., Karl, R., Schmelzer, M., Müller-Cyran, A., Hagl, M. & Butollo. W. (2006). Zur Prävention einsatzbedingter Erkrankungen. In: Lueger-Schuster, Brigitte & Krüsmann, Marion & Purtscher, Katharina (Hrsg.): Psychosoziale Hilfe bei Katastrophen und komplexen Schadenslagen. Lessons learned. Springer, Wien New York.

4Hinzmann, D., Schießl, A., Koll-Krüsmann, M., Schneider, G. & Kreitlow, J. (2019). Peer-Support in der Akutmedizin. Anästh Intensivmed, 60, 95-101.

5Mitchell JT, Everly GS Jr (2001), Critical Incident Stress Debriefing: An Operations Manual for CISD, Defusing and Other Group Crisis Intervention Services, 3rd ed. Ellicott City, Md.: Chevron Publishing Corporation.

6Raphael, B. et al. (1995), Accident and Emergency Nursing , Volume 4 , Issue 2 , 65 – 67

7Rose S, Bisson JI, Wessely S (2001), Psychological debriefing for preventing post traumatic stress disorder (PTSD) (Cochrane Review). In: The Cochrane Library, issue 4.

8Koll-Krüsmann, M. (2014) . Psychosoziale Prävention für Einsatzkräfte. In: Adams, H.A., Krettek, C., Lange, C. & Unger C. (Hrsg.). Patientenversorgung im Großschadens- und Katastrophenfall. Deutscher Ärzte-Verlag. Köln

9 Beerlage I, Hering Th, Springer S, Arndt D, Nörenberg L (2009a) Netzwerk Psycho-soziale Notfallversorgung – Umsetzungsrahmenpläne, Bd. 2: Qualität in der Ausbil-dung. Forschung im Be- völkerungsschutz, Bonn

10Beerlage I et al. (2009b) Arbeitsbedingungen und Organisations- pro le als Determi-nanten von Gesundheit, Einsatzfähigkeit so- wie von haupt- und ehrenamtlichem En-gagement bei Einsatz- kräften in Einsatzorganisationen des Bevölkerungsschutzes. Ab- schlussbetricht: Hochschule Magdeburg-Stendal.

11 Krüsmann, M., Karl, R., Schmelzer, M. & Butollo, W. (2006). Primäre und Sekundäre Präventin im Einsatzwesen, Zusammenfassung der Ergebnisse – Darstellung einer Gesamtkonzeption. www.einsatzkraft.de. München: LMU

 

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